Ein unerwarteter Schmerz im Rücken, Taubheitsgefühle in Armen und Beinen oder ein Kribbeln in den Fingern, kann auf einen Bandscheibenvorfall hinweisen. Jährlich sind etwa 180.000 Menschen von diesen Rückenproblemen betroffen. Eine Operation ist dabei schon lange kein Muss mehr, denn viele Menschen können dank moderner Therapien schnell wieder ein schmerzfreies Leben führen.
Ein Bandscheibenvorfall tritt auf, wenn der Kern der Bandscheibe durch einen Riss oder Bruch im Bandscheibenring in den Nervenkanal austritt. Dieses Austreten des Bandscheibenkerns wird als „Vorfall“ bezeichnet. Der resultierende Druck auf die Nerven kann starke Schmerzen, Taubheitsgefühle, Muskelschwäche und weitere Beschwerden verursachen. Die Art und Intensität der Symptome hängen davon ab, an welcher Stelle im Rücken der Vorfall auftritt und wie viel Druck auf die Nerven ausgeübt wird. Besonders häufig ist dabei der Bereich der Lendenwirbelsäule betroffen.
Ein Bandscheibenvorfall kann durch verschiedene Ursachen entstehen, sowohl plötzlich als auch schleichend. Oft können sich Betroffene jedoch an keinen spezifischen Auslöser erinnern und berichten lediglich, dass der Schmerz „einfach da“ war. Somit bleibt in vielen Fällen die genaue Ursache des Bandscheibenvorfalls unbekannt.
Zu den häufigsten Ursachen zählen:
Bandscheibenvorfälle können je nach Lage erhebliche Schmerzen sowie Sensibilitätsstörungen mit Kribbeln und Taubheitsgefühlen hervorrufen. Je nach Position des Vorfalls können die Symptome in die Arme und Finger (bei einem Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule) oder in die Beine und Füße (bei einem Vorfall in der Lendenwirbelsäule) ausstrahlen. Bei Kompression motorischer Nervenfasern kann es auch zu Muskelschwäche oder Lähmungserscheinungen kommen. In seltenen Fällen kann ein Abdrücken des gesamten Nervenstrangs (Cauda equina) zu Problemen bei der Kontrolle von Blasen- und Darmentleerung sowie zu Einschränkungen in der Sexualfunktion führen.
Ein Bandscheibenvorfall kann sehr plötzlich auftreten oder sich über mehrere Monate hinweg entwickeln, was den Verlauf äußerst individuell und unvorhersehbar macht. Typisch sind jedoch länger bestehende Rückenschmerzen, die schubweise auftreten und einem „Hexenschuss“ (akuter Lumbago) ähneln können. Häufig tritt ein starker Schmerz in die Lendenwirbelsäule oder den Nacken auf, insbesondere im Zusammenhang mit unkontrollierten forcierten Bewegungen wie Heben, Drehen oder dem Aufstehen aus der Hocke.
In der Physiotherapie werden zunächst die Ursachen und möglichen Risiken des Bandscheibenvorfalls ermittelt. Anschließend wird ein individuell abgestimmter Therapieplan erstellt, der Übungen zur Verbesserung der Körperhaltung, Tipps für die richtige Arbeitshaltung, den Aufbau einer stabilisierenden Muskulatur und das Lockern der Muskulatur durch manuelle Therapie beinhaltet. Dieser Ansatz trägt auch dazu bei, das Risiko von Rückfällen zu minimieren.
Behandlungsziele in der Physiotherapie:
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die helfen können, einem Bandscheibenvorfall vorzubeugen. Dazu zählen gut gedehnte Muskeln und Faszien. Regelmäßige sportliche Aktivitäten und ausreichend Bewegung sind ebenso wichtig wie das Vermeiden von längerem Sitzen, um den Körper fit zu halten. Da viele Menschen den Großteil ihres Tages bei der Arbeit verbringen, sollte der Arbeitsplatz ergonomisch gestaltet und das Heben von Gegenständen rückenschonend durchgeführt werden. Eine gute Matratze (Federkern), kann zudem die Wirbelsäule während des Schlafs entlasten.
In unserem Therapiezentrum Ostbevern erhalten Sie ein individuell auf Ihren Schmerz abgestimmtes Behandlungskonzept, das Ihnen einen normalen und aktiven Lebensstil ermöglicht.
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